Spanien gilt unter Experten der internationalen Immobilienwirtschaft seit Jahren als eine hervorragende Option für Investments, mit klimatischen Vorteilen, einem stabilen Bausektor und einer großen Volkswirtschaft, die seit 2015 Wachstumsraten konstant über dem europäischen Durchschnitt verzeichnen konnte.
2019 punkteten nicht nur institutionelle, sondern auch private Investoren in Spanien.
Übersicht:
- Die spanische Immobilienwirtschaft ab 2014
- Auslandsinvestitionen 2019 in Spanien
- Spanische Gesamtinvestitionen 2019 nach Assetklassen.
a) Assetklasse Büro / „office“
b) Assetklasse Logistik
c) Die Assetklasse Hotel
d) Die Assetklasse „retail“
e) Investitionen in Wohnungsportfolien zur Vermietung
1. Die spanische Immobilienwirtschaft ab 2014
Nach den Krisenjahren zwischen 2008 und 2014 hat sich die spanische Immobilienwirtschaft nicht nur konstant erholt, sondern mehrere Rekordjahre hintereinander verzeichnet. Dabei konnten insbesondere die Assetklassen Büro, Hotel und Logistik ab Sommer 2014 in Spanien punkten. Die Zuwächse waren nicht nur im Bereich internationaler Investoren zu verzeichnen, sondern auch im Bereich der Entwicklung neuer Objekte.
Spanien ist darüber hinaus das Land mit der höchsten Eigentumsquote Südwesteuropas (rund 78% der spanischen Bevölkerung wohnt im Eigenheim / Deutschland: 51% / EU Durchschnitt: 68%). Seit Mitte 2014 verzeichnet das spanische Amt für Statistik (INE) einen durchschnittlichen, kontinuierlichen Preisanstieg für Eigenheime in Höhe von 32,48% bis Ende 2019. Laut dem unabhängigen Bewerter Gesvalt liegt der durchschnittliche Quadratmeterpreis in Spanien Ende 2019 bei 1.406 €/m2, wobei die Balearen mit 2.368 €/m2, Madrid mit 2.244 €/m2 und das Baskenland mit 2.163 €/m2 die höchsten Quadratmeterpreise verzeichnen.
Das Wachstum des Immobiliensektors, die Möglichkeiten, die der nationale spanische Markt den Investoren bietet, die Veränderungen und der Wachstum auf dem Mietmarkt, die Rentabilität der ‘Coworkings’ sind, laut Javier Miñana, CEO der New York Business Group, die wesentlichen Gründe, warum Spanien für den internationalen Immobilienmarkt höchst attraktiv ist.
2. Auslandsinvestitionen 2019 in Spanien
Mehr als 12 % aller Immobilieninvestitionen wurden im Jahr 2019 von Ausländern getätigt. Speziell die Briten scheinen mit einem Anteil von 14% ein erhöhtes Interesse entwickelt zu haben, dicht gefolgt von den Deutschen und den Franzosen, jeweils mit 8% Anteil. Insbesondere erfolgen die Immobilieninvestitionen von Privaten in Spanien an der Mittelmeerküste und auf den Inseln.
Die Immobilienpreise in den touristisch genutzten Gebieten sind laut der Immobilienfirma Solvia um rund 6% gestiegen und pendeln sich Ende 2019 bei einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 1.600.- € ein, wobei in den Sommermonaten ein leichter Anstieg wahrzunehmen war.
3. Gesamtinvestitionen 2019 in Spanien nach Assetklassen
Insgesamt wurden im Jahr 2019 laut C&W Spanien 11,9 Mrd. € in spanische Immobilien investiert. BNP Parisbas setzt die Zahl mit 12,725 Mrd. € sogar noch etwas höher an und stellt einen Zuwachs von rund 5% ggü. 2018 fest.
a) Assetklasse Büro / „office“
Den größten Anteil an dieser Gesamtinvestition hat laut BNP die Assetklasse Office, die mit einem Volumen von 4,6 Mrd. € 2019 ein Rekordjahr hinlegte. Die Yields für Prime Büroflächen in Madrid und Barcelona liegen Ende 2019 zwischen 3,20% und 3,40%.
So etwa kaufet die Real, I.S. ein Bürogebäude in Barcelona: https://finanzwelt.de/real-i-s-kauft-in-barcelona/
b) Assetklasse Logistik
Auch spanische Logistikimmobilien verzeichnen 2019 laut CBRE mit einem Investitionsvolumen von 1,683 Mrd. € und einem Zuwachs von rund 40% ihr zweitbestes Jahr seit 2003. Neu angemietet wurden 1,5 Mio. Quadratmeter in 2019. Die wichtigsten Logistikzentren Spaniens liegen in Katalonien und Zentralspanien, vor allem in Zaragoza und dem Corredor de Henares. Die Yields für Prime Logistikimmobilien lagen erstmalig unterhalb von 5% (4,9%).
c) Die Assetklasse Hotel
Bei den Hotels konnte laut Colliers International das Rekordjahr 2018 leider nicht wiederholt werden: Die Gesamtinvestitionen von 2,518 Mrd. € in 2019 entsprechen einem Rückgang von rund 45%. Insgesamt wechselten 2019 spanienweit 99 Hotels ihren Eigentümer. Hinzuzurechnen sind jedoch 29 Ankäufe von Gebäuden oder Baugrundstücken zur Entwicklung neuer Hotels.
Eine der letzten wichtigen Transaktionen im Zuge von Neuentwicklungen, die noch im Dezember 2019 abgeschlossen werden konnte, war etwa der Erwerb eines Bürogebäudes in unmittelbarer Nähe des Madrider Flughafens Barajas durch die deutsche Commerz Real mittels des „Commerz Real European Hotel Fund“. Das Gebäude soll bis 2021 in ein Hotel mit 280 Zimmern der Steigenbergermarke „Zleep“ umgewandelt werden: https://www.commerzreal.com/pressemitteilungen/pressemeldung/commerz-real-will-fuer-spezialfonds-madrider-buerogebaeude-in-hotel-umwandeln/
d) Die Assetklasse „retail“
Die Assetklasse „retail“ ist der große Verlierer in 2019: Laut JLL wurden nur noch rund 1,6 Mrd. € in spanische Einzelhandelsflächen investiert, was einen Rückgang von rund 60% im Vergleich zu 2018 bedeutet. Abgenommen haben vor allem die Investitionen in große Einkaufszentren und Gewerbeparks, der Trend geht auch in Spanien hin zu erstklassigen High Street Flächen. Die Yields pendelten sich zwischen 4,5% und 4,8% sowohl in Madrid als auch in Barcelona ein.
e) Investitionen in Wohnungsportfolien zur Vermietung
Die Investitionen in Wohnungsportfolien zur Vermietung (eine der großen Neuentdeckungen im Eigentümerland Spanien!) erreichten laut BNP immerhin rund 2 Mrd. € im Jahr 2019.
WEITERE INFORMATIONEN
https://mmmm.es/de/blogs-lawyers/spanien-immobilienrecht/madrider-bueromarkt-boomt-weiter/